1-2-3 Keilerfirma im InternetPhase 1 - Aufträge Keilen gehen. Meist Verträge mit jährlicher Kündigung. Phase 2 - Kündigungen der unzufriedenen Kunden entgegennehmen. Phase 3 - Konkurs anmelden
In den ersten Jahren des Internets wurde mit gleichbleibendem Erfolg - oder besser gesagt Misserfolg - immer wieder das gleiche Geschäftsmodell ausprobiert. Die Grundidee ist vielen vielen Kunden einen billigen Service zu verkaufen. Billigste Miniwebseiten. Das meiste Geld bei solchen Vorhaben verschlingen aber Werbung und Vertreter vulgo auch Auftragskeiler genannt. Für das Produkt welches verkauft werden soll - die Billigwebseiten - bleibt bereits im ursprünglichen Geschäftsplan fast kein Geld übrig. Aber wozu auch dafür Geld verschwenden. Schnell sind eine Datenbank und ein paar billige Studenten gefunden. Vielleicht sogar ein Werbegraphiker.
Mit diesen Voraussetzungen, einer Web Design Truppe ohne praktischer Erfahrung und mit minimalsten Budget, wird dann die Drückerkolonne losgeschickt. Weil die meisten Firmen noch viel zu wenig darüber wissen, wie man die Qualität von diversen Internetangeboten beurteilt, sind diese Drückerkolonnen recht erfolgreich. Der Chef der Auftragskeilerfirma triumphiert schon über das schnelle leichte Geschäft, doch sein Geschäftsplan sieht vor, daß ein Kunde mindestens 3 Jahre zahlt um die Kosten für Werbung und Keiler einzuspielen.
Die Ernüchterung setzt dann so nach etwa einen Jahr ein, wenn die ersten Kündigungen wegen absolut erwiesener Nutzlosigkeit der Webseiten eintrudeln. Schnell schwillt die Kündigunswelle lawinenartig an. Dies führt dann schließlich zu Punkt 3 des Slangausdrucks, der Anmeldung des Konkurs. Ein derart heufiger Vorgang, daß daraus der Internetslangausdruck von der 1-2-3 Keilerfirma entstand. |