Goldgräber am Eisberg im AtlantikIn den Anfangsjahren des Internet ging es unter anderen zu wie beim Goldrausch am Klondike. Doch manche Goldgräber stellten Millionen teures Werkzeug auf einen Eisberg.
Zur Beantwortung dieser Fragen gab es Landkarten. Also fanden auch alle Glücksritter den Klondike. Leicht zu finden. Die Erde ist kugelförmig und an einer bestimmten Stelle der Oberfläche ist eben der Klondike wo es viel Gold gäben soll. Einfach und simpel. Für eine Reise zum Klondike gab es eindeutige Preislisten und Entfernungsangaben. Zum Goldschürfen gab es bestimmte Geräte mit ebenso eindeutigen Preislisten. Investitionen und die Reise zum Klondike konnten so simple abgeschätzt werden.
Ganz anders im Internet. Das Internet ist eben nicht kugelförmig mit einer Goldmine an einer bestimmten Stelle. Es ist ein völliger abstrakter Raum, in dem man sich leicht verirren kann. So kommt es dann zur Zirkusvorstellung im sibirischen Wald. Größenordnungen und Kräfteverhältnisse werden völlig falsch eingeschätzt. So passiert es dann, daß jemand denkt, er könne mit einem Luftgewehr gegen einen Kampfpanzer, bloß weil diese Waffe doch zuvor bei einer Rattenjagd im Keller erfolgreich war.
Und in diesem völlig abstraken Raum passierte es einigen Investoren Goldschürfausrüstung um Millionen von Dollar auf einem Eisberg im Atlantik aufzubauen. Dort muß unbedingt Gold sein! Tag und Nacht wird im Eis nach Gold geschürft. Die finanziellen Reserven des Unternehmens schmelzen wie der südwärts driftende Eisberg dahin. Was nicht sein kann, darf nicht sein! Die letzten Kapitalreseven des Unternehmens werden in teure doppelseitige Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften mit hohem Prestige gepumpt. Neben einem großen Photo der Goldgräberausrüstung am Eisberg steht dann, wann die neue Aktie zum erstenmal gekauft werden kann. Ein neuer Stern am Himmel der New Economy. |